Dienstag, 4. Juni 2013

Ein Kooikerhondje wird gesiebdruckt


Ich hatte am Wochenende endlich wieder mal Zeit für eine Siebdruck-Session
und da mir mein Mann tatkräftig zur Seite gestanden hat, 
konnte ich sogar ein paar Fotos machen. 

Wir haben ja im Februar gemeinsam einen Kurs beim Nähsalon besucht, 
die Technik, die wir für zu Hause anwenden, kommt ohne die Belichtung vom Sieb aus, 
das zahlt sich nämlich nur aus, wenn man ein Motiv wirklich oft drucken will 
und nicht so wie wir nur wenige Male.

Dann mal los mit den Vorbereitungen, zuerst das Wichtigste: man muss ein Motiv aussuchen,
klingt einfach, ist es aber nicht, denn Ideen findet man schnell, umsetzen ist dann manchmal haarig... ;)

Diesmal war die Entscheidung für mich nicht so schwer, denn ich wolle schon lange unsere Kooikerhondje-Mischlingsdame drucken.

Man kann Motive natürlich auch käuflich erwerben, ich musste meinen Entwurf selber zeichnen,
links ist schon das fertig gedruckte Motiv mit aufgenähten Augen zu sehen, rechts meine Muse. :D



Ich hoffe, man erkennt eine gewisse Ähnlichkeit. :D

Wenn man das Motiv mal ausgesucht und gezeichnet hat,
muss es ordentlich zugeschnitten werden.
Ich hätte auch die ganze Fläche innen schwarz machen können,
aber das verschlingt echt viel Farbe und hat einen anderen Effekt, als ich wollte.

Ich habe bei meiner Zeichnung dann die Augen nicht ausgeschnitten, 
weil ich sie eben erst nachher applizieren möchte. 
So kleine Teile zu drucken, ohne das Sieb zu belichten, ist sehr schwierig
bzw. fast unmöglich. 

Die Stoffe müssen auch schon vorbereitet werden, 
ich zeichne sie mir an oder stecke sie mit Stecknadeln ab, damit ich nachher schnell weiß,
wohin das Motiv gedruckt werden soll.

Bei Shirts machen wir es so, dass wir mit Sprühkleber zwischen Vorder- und
Rückenteil einen Karton befestigen, damit nachher nichts verrutscht.
Die Farbe kann durch eine Lage Stoff durchgehen. 


Dann die Siebdruckutensilien herrichten, Tisch abkleben. 


Das Sieb gut vorzubereiten, erspart viel Ärger, 
warum werdet ihr nachher noch sehen. 

Ich klebe zuerst nur das Motiv mit Klebestreifen ab, die über den Rand des Siebes hinausgehen
und auf der Rückseite noch zu sehen sind... 


... dann klebe ich mit Zeitungspapier das restliche Sieb ab. 


Dann kommt die Phase, in der selbst mit 4 Händen fotografieren nicht geht, 
weil es jetzt ganz schnell gehen muss: 

Farbe auf das Sieb auftragen, es aber noch nicht auf den Stoff legen!
Mit dem Rakel (das Holzteil, rechts in der Hand meines Mannes)
einmal füllen, in dem man es von unten nach oben in einem schrägen Winkel nach oben führt. 
Den zu bedruckenden Stoff auflegen, jetzt das Sieb auf den Stoff legen, festdrücken, einmal mit dem Rakel füllen, also diesmal von oben nach unten führen. Dabei muss man schon ein bisschen
Druck ausüben, damit die Farbe auch wirklich ordentlich durchgeht. 

Sieb hochnehmen. Motiv wieder nach oben füllen (das Motiv muss immer mit Farbe bedeckt sein, 
da es sonst sofort austrocknet!).  
Stoff auf die Seite legen, nächsten Stoff auflegen, usw. 

Schnell gehen muss es deswegen, weil die Farbe extrem schnell eintrocknet 
und dann das Sieb ruiniert. Man kann ein bisschen Wasser aufsprühen, dann verzögert sich der 
Trocknungsprozess ein bisschen, aber trotzdem haben wir auf dem Sieb schon 
ein bisschen eingetrocknete Farbe vom letzten Mal. 

Und hier seht ihr, wieso es so wichtig ist, dass man das Motiv an den Seitenrändern markiert: 


Man hat sonst nämlich keine Ahnung mehr, wo es überhaupt ist! :D

Und wenn alle Stoffe bedruckt sind, dann geht es schon ab zum Waschen
- hier die Sauerei, von der ich schon mal berichtet habe! ;), 
wobei es diesmal schon viel besser ging 
und sich das Chaos eigentlich in Grenzen gehalten hat. 


Danach habe ich dann noch die Augen appliziert bzw. die Pupillen mit Stoffmalfarbe aufgedruckt
und durch Bügeln das Motiv fixiert. 



Wir haben gleich ein paar Unterhemden bzw. alte Shirts für die Testdrucke benutzt,
geplant hätte ich für uns 4 jeweils ein Shirt zu machen 
und auf 2 Baumwollstoffe habe ich das Motiv auch gedruckt, 
für eine Decke oder Tasche. 

Sodala, das war ein kleiner Einblick, 
wer selber siebdrucken möchte, dem kann ich wirklich nur einen Kurs ans Herz legen, 
man lernt dabei auch sehr viel, über die Motivherstellung
und welches Material man verwenden soll. 

Damit schicke ich mein Kooiki-Rudel gleich zum Creadienstag
hoffentlich benehmen sie sich auch brav! *lach*


10 Kommentare :

Alexandra hat gesagt…

Danke das du uns daran teilhaben hast lassen. Das Motiv sieht klasse aus. Ich glaube, ich muss demnächst auch einen Kurs besuchen.

Lebe Grüße
Alexandra

rankhilfe hat gesagt…

boa, ich bin schwer beeindruckt und das ergebnis finde ich richtig klasse...respekt

kleine welten hat gesagt…

Uiiii! Was für eine Arbeit, die sich aber allemal gelohnt hat. Ganz, ganz toll! Einfach schön!

Liebe Grüße, Anne

Babsi hat gesagt…

Tolles Ergebnis! Aber was für eine Arbeit *grusel* Ihr seid echt ein super Team!

lg
Babsi

Anonym hat gesagt…

das ergebnis ist suuuuuper genial, aber die schweinerei davor *örks*
ich würd das auch so gern mal versuchen
liebste grüße
michaela

fabula nova hat gesagt…

:-)
die ähnlichkeit ist verblüffend! :-)
sehr schnuckelig!
und richtige familienleiberln, super!

danke auch für deinen bericht!

lg v

verfuchstundzugenäht hat gesagt…

Irrsinnig toll! Dein Motiv ist total ansprechend und gelungen - ein tolles Comic des Hundes! Siebdruck ist was ganz feines. Wundervolle Arbeit!

Farbenreaktion hat gesagt…

Wow, das "Rudel" ist ja super! Und die Vorgehensweise sieht gar nicht so kompliziert aus, wie ich mir Siebdrucken immer vorgestellt habe. Das kommt auf die "Ausprobieren-Liste"! Danke! :-)

Anonym hat gesagt…

Siebdruck reizt mich ja schon lange! Super!
Liebe Grüße barbara

K didit hat gesagt…

ui, ui, ui! das gefällt mir aber gut! toll gemacht! lg kathrin

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