'Tonga soa' heißt übersetzt 'herzlich Willkommen'
und an das 'Vazaha' werdet ihr euch ganz schnell gewöhnen.
Ursprünglich nannten ja die Madagassen so nur die Franzosen,
aber nachdem wir Europäer so schwer zu unterscheiden sind,
ist man als Weißer inzwischen immer ein Vazaha.
Also, wie kommen wir denn jetzt endlich nach Madagaskar?
Die Anreise
Theoretisch könntest du auf einem Containerschiff anheuern um nach Madagaskar zu reisen,
praktischer und ein wenig schneller geht es allerdings mit dem Flieger.
Inzwischen sind Flüge nach Madagaskar nicht nur häufiger zu finden,
sie sind auch leistbarer seit die Konkurrenz größer geworden ist,
ohne Zwischenstopp geht es allerdings noch immer nicht.
Wir sind diesmal mit Ethiopian Airlines geflogen und waren mit dem Preis-Leistungsverhältnis
sehr zufrieden. Selbst wenn man wie ich, Schnupfen geplagt und schlaflos den Flug überstehen muss,
vergeht die Zeit mit der großen Auswahl an Filmen relativ schnell
und das Boardessen und der Service waren auch okay.
Unsere Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass es bei Flugreisen, die nur von einer Airline durchgeführt werden, zu wesentlich weniger Schwierigkeiten mit Verspätungen, Anschlussflügen
und Gepäck kommt, da sind wir gebrannte Kinder und haben das problemlose Fliegen sehr genossen.
Mit Ethiopian Airlines fliegt man zuerst rund 6 Stunden, hat dann einen Zwischenstopp in
Addis Abeba, wo man umsteigen muss (Dollar mitnehmen!)
und dann nochmals rund 5 Stunden Flugzeit.
Mit Ethiopian Airlines fliegt man zuerst rund 6 Stunden, hat dann einen Zwischenstopp in
Addis Abeba, wo man umsteigen muss (Dollar mitnehmen!)
und dann nochmals rund 5 Stunden Flugzeit.
Nicht empfehlen können wir Air Madagascar und Air France, besonders bei Air France muss
ich leider sagen, dass wir noch kein einziges Mal ohne Probleme mit dieser Fluglinie geflogen sind.
Die Ankunft
Es gibt inzwischen auch Flüge von Europa nach Nosy Be, wir deutschsprachigen Urlauber werden
aber wahrscheinlich selten nur für einen reinen Badeurlaub nach Madagaskar fliegen
und daher irgendwann um einen Flug nach Tana nicht herumkommen.
Um es gleich vorwegzunehmen:
Die Ankunft in Tana ist wirklich anstrengend.
Am besten versucht ihr schon im Flugzeug die Formulare für Visum und Gesundheitscheck zu ergattern. Es wird ein kleines Heftchen verteilt, in dem die passenden Seiten zum Heraustrennen sind, allerdings haben die bei unserem Flug nicht für alle Passagiere gereicht.
Kugelschreiben müsst ihr selber dabeihaben.
Bevor man das Land offiziell betreten darf, muss man dann erstmal durch den Fieberscan, Einreisekontrolle und Zoll. Es werden inzwischen auch Fingerabdrücke genommen (bei der
Ausreise übrigens ebenso).
Geld könnt ihr gleich in der Ankunftshalle abheben,
und wenn ihr dann endlich im Chaos beim Gepäckband eure Koffer und Taschen gefunden habt
Geld könnt ihr gleich in der Ankunftshalle abheben,
und wenn ihr dann endlich im Chaos beim Gepäckband eure Koffer und Taschen gefunden habt
(Halleluja!) und in die Flughafenhalle kommt, werdet ihr gleich mal von rund einer Million Menschen bestürmt und bedrängt, ein Taxi in die Stadt zu nehmen ('good price' - 'best price',...)
Wir wurden an diesem Punkt zum Glück von meinem Schwager erlöst,
man sollte aber auf jeden Fall immer und überall die Preise vor jeder Dienstleistung ausmachen!
Also niemals in ein Auto steigen, ohne vorher gehandelt zu haben.
Pi mal Daumen könnt ihr euch sicher sein, dass wenn ihr die Hälfte vom geforderten Preis bezahlt,
immer noch doppelt so viel wie notwendig ausgebt. ;)
Und sollte das Taxi euch dann suspekt vorkommen (ihr müsstet z.B. die Autotüre während der Fahrt selber halten), könnt ihr noch jederzeit ablehnen und einen anderen Fahrer suchen.
Nachdem schon am Flughafen-Parkplatz das Problem der bettelnden Kinder offensichtlich wird:
Wir haben ausschließlich Essen verteilt (Brötchen, Kekse, Bonbons, Äpfel,...)
und ein wenig Geld nur dann gegeben, wenn es dafür offensichtlich eine Leistung gab.
Es ist nun einmal so, dass man der Armut auf Madagaskar nicht entkommen kann,
sie ist einfach zu sichtbar.
Besser, als einem Bettler mal einen Geldschein in die Hand zu drücken,
von dem man nicht weiß, was damit passieren wird
ist es, lokale Hilfsorganisationen zu unterstützen
und achtsamen Tourismus zu betreiben.
Gut, zurück zur Ankunft in Tana:
Je nachdem wie und welche Reise ihr gebucht habt,
werdet ihr möglicherweise sowieso am Flughafen abgeholt und in ein Hotel gebracht.
Solltet ihr auf euch selbst gestellt sein, solltet ihr schon vorab ein Hotelzimmer reserviert haben
und euch direkt vom Flughafen dorthin bringen lassen.
Wir haben leider keinerlei Erfahrung mit Unterkünften in Tana,
da wir bei meiner Schwiegermutter gewohnt haben,
ihr müsst bei den Bewertungen auf Internetseiten aber immer auf die Aktualität achten,
die Qualität kann sich relativ schnell ändern.
Theoretisch bräuchte man auf einer Reise durch Madagaskar keine technischen Hilfsmittel,
da man sich eigentlich überall durchfragen kann.
Die Menschen sind sehr hilfsbereit und freundlich und versuchen netten Touristen immer weiterzuhelfen (ich habe schon vorab davon gehört, dass dann oft ein bisschen Geld dafür verlangt wird, aber uns ist das nicht passiert), egal ob man den Weg zur nächsten Bank nicht findet
oder auf der Nationalstraße plötzlich eine Abzweigung ohne Straßenschilder auftaucht
(Straßenschilder? Pah! Wer braucht schon sowas? ;) ).
Praktisch ist es dann aber doch, wenn man Hotelempfehlungen checken möchte
oder die Eintrittspreise vom Nationalpark.
SIM Karten bekommt man bei TELMA Ständen / Geschäften und
nur gegen Vorzeigen eines Lichtbildausweises.
In den meisten Hotels gibt es zumindest bei der Rezeption WLAN
und erstaunlicherweise funktioniert es allgemein ganz gut.
Es ist natürlich viel langsamer als wir gewohnt sind und fällt auch öfter mal aus,
aber insgesamt ist es doch besser als erwartet.
Und sollte es euch doch mal in eine Gegend verschlagen, wo es noch keinen Internetzugang gibt,
kann man sich endlich mit gutem Gewissen mit einem Buch vergnügen. :D
Apropos Bücher:
gibt es selten zu kaufen und wenn, dann hauptsächlich in den großen Supermärkten
und in Französisch.
In Hotels die von Vazahs geführt werden, gibt es aber öfter mal ein offenes Buchregal,
da findet man dann vielleicht auch englische oder italienische Bücher.
Wie gehe ich mit Bettlern / bettelnden Kindern um?
Auch hier wieder: jeder muss das für sich selbst entscheiden.Wir haben ausschließlich Essen verteilt (Brötchen, Kekse, Bonbons, Äpfel,...)
und ein wenig Geld nur dann gegeben, wenn es dafür offensichtlich eine Leistung gab.
Es ist nun einmal so, dass man der Armut auf Madagaskar nicht entkommen kann,
sie ist einfach zu sichtbar.
Besser, als einem Bettler mal einen Geldschein in die Hand zu drücken,
von dem man nicht weiß, was damit passieren wird
ist es, lokale Hilfsorganisationen zu unterstützen
und achtsamen Tourismus zu betreiben.
Gut, zurück zur Ankunft in Tana:
Je nachdem wie und welche Reise ihr gebucht habt,
werdet ihr möglicherweise sowieso am Flughafen abgeholt und in ein Hotel gebracht.
Solltet ihr auf euch selbst gestellt sein, solltet ihr schon vorab ein Hotelzimmer reserviert haben
und euch direkt vom Flughafen dorthin bringen lassen.
Wir haben leider keinerlei Erfahrung mit Unterkünften in Tana,
da wir bei meiner Schwiegermutter gewohnt haben,
ihr müsst bei den Bewertungen auf Internetseiten aber immer auf die Aktualität achten,
die Qualität kann sich relativ schnell ändern.
Hello, World? Internet und Telefon
Theoretisch bräuchte man auf einer Reise durch Madagaskar keine technischen Hilfsmittel,
da man sich eigentlich überall durchfragen kann.
Die Menschen sind sehr hilfsbereit und freundlich und versuchen netten Touristen immer weiterzuhelfen (ich habe schon vorab davon gehört, dass dann oft ein bisschen Geld dafür verlangt wird, aber uns ist das nicht passiert), egal ob man den Weg zur nächsten Bank nicht findet
oder auf der Nationalstraße plötzlich eine Abzweigung ohne Straßenschilder auftaucht
(Straßenschilder? Pah! Wer braucht schon sowas? ;) ).
Praktisch ist es dann aber doch, wenn man Hotelempfehlungen checken möchte
oder die Eintrittspreise vom Nationalpark.
SIM Karten bekommt man bei TELMA Ständen / Geschäften und
nur gegen Vorzeigen eines Lichtbildausweises.
In den meisten Hotels gibt es zumindest bei der Rezeption WLAN
und erstaunlicherweise funktioniert es allgemein ganz gut.
Es ist natürlich viel langsamer als wir gewohnt sind und fällt auch öfter mal aus,
aber insgesamt ist es doch besser als erwartet.
Und sollte es euch doch mal in eine Gegend verschlagen, wo es noch keinen Internetzugang gibt,
kann man sich endlich mit gutem Gewissen mit einem Buch vergnügen. :D
Apropos Bücher:
gibt es selten zu kaufen und wenn, dann hauptsächlich in den großen Supermärkten
und in Französisch.
In Hotels die von Vazahs geführt werden, gibt es aber öfter mal ein offenes Buchregal,
da findet man dann vielleicht auch englische oder italienische Bücher.
Einkaufen
Um Lebensmittel und Alltagsdinge einzukaufen hat man mehrere Möglichkeiten:
Es gibt Verkäufer, die ihre Waren direkt zum Auto bringen, wenn man im Stau steht
(und man steht sehr oft im Stau),
(und man steht sehr oft im Stau),
Händler am Straßenrand oder z.B. am Strand,
Märkte (von winzig bis riesig)
kleine Läden, ähnlich unseren Greißlern von früher,
kleine Supermärkte und
mega große Supermärkte (nur in den ganz großen Städten!).
Wenn ihr europäische Produkte braucht, müsst ihr in die ganz großen Supermärkte (Jumbo),
die Preise dort sind allerdings auch europäisch bzw. sogar noch höher.
Gehandelt wird nur am Markt oder bei Direktkäufen, nicht aber bei den Supermärkten oder
Lebensmittelständen auf der Straße.
In die Situation werdet ihr wahrscheinlich seltener kommen, aber Tiere werden oft lebend verkauft und dann ganz frisch zubereitet. Es kann also durchaus sein, dass euch im Hotel ein Hühnchen begegnet, das ihr ein paar Stunden später auf eurem Teller wiederfindet...
Bei Handwerk und Souvenirs müsst ihr besonders gut aufpassen.
Es gibt strenge Bestimmungen, was z.B. Hölzer, Fossilien, Steine,... angeht
und das ist auch gut so.
Am besten ihr erkundigt euch entweder vor der Reise, wenn ihr an einer konkreten Ware interessiert seid (Edelsteine z.B.), denn vor Ort werdet ihr immer hören, dass es kein Problem ist.
Bei Edelsteinen müsst ihr ein Zertifikat als Nachweis dazu bekommen, für Produkte aus geschützen
Hölzern (Ebenholz, Palisander,...) kann es keine Papiere geben, denn es gibt keine Plantagen,
wo diese Hölzer nachhaltig angebaut werden. Sie sind also IMMER illegal.
Und sicherheitshalber:
Hände weg von allem, wo ihr selber Zweifel habt!
Es bringt euch überhaupt nichts, am Flughafen dann zu sagen, dass der Händler euch versichert hätte, es wäre keine Holzfigur aus Palisander...
Die Probleme am Flughafen (in Tana, aber auch bei der Ankunft zu Hause) sind es nicht wert!
Hier findet ihr Teil 1 - Reisetipp #1: Bevor du deine Koffer packst
Hier findet ihr Teil 1 - Reisetipp #1: Bevor du deine Koffer packst
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Coming soon: Reisetipp #3: Die Hauptstadt Tana und was gibt's zum Essen?
2 Kommentare :
Deine Erzählungen erinnern mich zeitweise ein wenig an Indien...
LG kristina
Soo ich fühle mich jetzt wie nach einer Urlaubsreise. Vielen Dank dafür. :) Deine Erzählungen lesen sich total spannend und irgendwie juckt das Fernweh in den Fingern... .
Habe eine tolle Woche und ganz liebe Grüße die Nähbegeisterte
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