Samstag, 23. Februar 2019

Der Komolka und ich


Wer kennt ihn nicht, den Komolka?

Da werden jetzt wahrscheinlich einige Hände in die Höhe schnellen, 
aber das sind dann alles ganz bestimmt keine Wienerinnen, 
die sagen wir mal... seit +10 Jahren nähen. 

Denn als schon länger nähende Wienerin kennt man 'den Komolka' einfach, 
höchstwahrscheinlich war man hier sogar schon mit der Oma oder Mama als Kind
oder hat vielleicht sogar wie ich, die ersten Stoffe hier gekauft. 

Mit diesem sentimentalen Hintergrund hat sich für mich gar nicht erst die Frage gestellt, 
ob ich bei der kleinen Blogger- Talkrunde mit Hr. Komolka, die Geraldine organisiert hat, 
dabei sein wollte. 

Jetzt ist allerdings nicht nur 'der Komolka' ein alteingesessenes Geschäft, 
das hin und wieder unter kleinen Wehwehchen leidet, 
sondern meinereiner ebenso, 
weswegen der Abend für mich ein klein bisschen ungünstig fiel. 

Ich habe mir nämlich Schulter, Nacken und Rücken schwer beleidigt 
und hatte den ganzen Komolka-Abend damit zu kämpfen, halbwegs schmerzfrei zu sitzen. :(

Schlussendlich bin ich dann auch früher gegangen, hatte auch einen ganzen Haufen Teenies alleine zu Hause, das trägt nicht gerade zur Entspannung bei, vielleicht hätte ich den Abend besser absagen sollen, aber so ist das eben, wenn man gemeinsam alt wird... es zwickt und zwackt da und dort. 

Sogar meine große Kamera hatte ich mitgeschleppt (ein weiterer Fehler übrigens), 
konnte mich dann aber nicht dazu aufraffen und Fotos zu machen, 
zum Glück macht mir Malen eh viel mehr Spaß und jetzt hab ich als Erinnerung eine kleine Skizze. :)


Meine Geschichte mit dem Komolka reicht noch nicht bis in vorherige
Generationen zurück, ich war hier zum ersten Mal vor 14 Jahren, 
damals gab es noch nicht die riesige Auswahl an Stoffgeschäften, die man heute findet
und Nähen war noch nicht als der nächste große Trend absehbar. 

Damals war ich gerade mit meiner Tochter schwanger und sehr verzweifelt, 
weil für den Buggy vom Sohn kein Einkaufsnetz zu bekommen war
(first generation vom Quinny Zapp) 
und mein Mann mir schließlich neben einer billigsdorfer Nähmaschine vom Tchibo 
(Einzelteile davon findet man noch heute im Vorgarten ;) ) auch noch einen Ausflug 
zum Komolka geschenkt hat. 

Dieser erste Komolkabesuch hat mich total überfordert, 
ich hätte für mein Einkaufsnetz auch glatt einen sündhaftteuren Seidenstoff gekauft, 
zum Glück wusste mein Mann aber was wir brauchen. 
ER konnte ja nähen. ICH dagegen nicht. 

Und ganz ehrlich, die Beratung beim Komolka war damals für einen Neuling wirklich nicht ganz ideal. Ich hatte manchmal sogar richtig Angst vor den Damen, denn man bekam sehr schnell mit, 
dass man hier eher auf die gehobene Klientel aus war, bzw. auf Designer und Schneider, 
die mit der Materie vertraut waren. 

Soviel sei gesagt: das hat sich eindeutig verbessert. 
Heute kenne ich erstens schon 'meine' Lieblingsdamen, quatsche mit denen ausführlich über neue Projekte, zu denen diverse Tipps gegeben werden und werde zum Abschied jedesmal darauf hingewiesen, dass ich den Stoff doch bitte unbedingt vorwaschen muss, 
weil: ' A bisserl kann er scho no eingehn, gell?' ;D

Tja, spulen wir nochmal zurück: mein erstes Projekt war ein voller Erfolg
und meine Leidenschaft für's Nähen geboren. 


Ich mag gar nicht wissen, wie viele Meter an Stoffen ich in den letzten Jahren beim Komolka gekauft habe, vor allem mein Mann darf es auch niemals erfahren! ;) 

Inzwischen hat der Komolka allerdings Konkurrenz bekommen, sehr starke Konkurrenz 
und für uns als Kunden ist das eine feine Sache. Wir können in Wien zwischen vielen tollen Stoffgeschäften wählen und ich genieße das auch sehr. 
Wenn ich z.B. eine Patchworkdecke für ein Baby nähen möchte, dann schau ich gerne mal zum Giraffenland, brauche ich eine Auswahl an Motivstoffen dann geht es zur Stoffschwester, 
mit der Mama in die Stoffecke, aber die größte Auswahl findet man noch immer beim Komolka. 
Hat man gerade Stress, weil man ein Geschenk fertig bekommen muss 
oder das Kind überraschend zu einer Faschingsparty nächste Woche eingeladen wird: 
Im Notfall geht es immer zuerst ab zum Komolka. 
Auch die richtig edlen Stoffe, für Ball- oder Hochzeitskleider findet man dort. 
Ich überlege gerade: gibt es etwas, dass man beim Komolka nicht findet? Hmmm...

Und deswegen hoffe ich, dass es ihn auch noch lange, und zwar sehr, sehr lange gibt. 

Ich hatte bei unserer Talkrunde doch stark den Eindruck, dass das Geschäft recht schwierig geworden ist und man den Komolka nicht als selbstverständlich nehmen sollte. 

Im Moment haben wir hier in Wien wirklich ein wunderbares Angebot, 
das gilt es aber auch zu schützen und statt online aus Deutschland, 
öfter mal auf einheimische Shops zu setzen - man spart sich auch den einen oder anderen Fehlkauf. ;)

Mit diesem Plädoyer für den Kauf vor Ort, möchte ich mich für die Einladung ganz herzlich bedanken, Geraldine, Helga und Hr. Komolka haben da einen tollen Abend auf die Beine gestellt 
und sollte ich mich in ein paar Tagen, Wochen oder Monaten wieder halbwegs normal bewegen können, sieht man sich hoffentlich auch mal wieder - 
vielleicht beim Komolka? ;)


Verlinkt bei:
Treffen beim Komolka



4 Kommentare :

K didit hat gesagt…

Das hast du wunderbar geschrieben! Mir war gar nichtberufstätig, dass du nicht nur wegen der teenies auf Nadeln, sondern leider auch schmerzvoll gesessen bist. Das tut mir leid, aber es war fein, dich mal wieder gesehen zu haben. Es hat mich sehr gefreut!!! 😘
Bussi, kathrin

verfuchstundzugenäht hat gesagt…

Göttlich! (vorallem deine Klammern!!!!)

CheRRy's World by Geraldine hat gesagt…

oh, freut mich dass es dir gefallen hat!!! aber blöd dass du so Schmerzen hast. Kannst ja zu mir auf Reha kommen. Hab noch ein Bett frei im Zimmer ;) Ich hoffe dir geht es bald wieder besser.
Und stimmt, die Damen haben mich früher auch eingeschüchtert, da ich einfach überfordert war.
GLG und gute Besserung!!! Geraldine

LÖwin.g hat gesagt…

Ha! meine tiroler Pfote ist auch hochgeschnellt.. den Komolka den kenn ich hab schon (zu) viel Geld dort gelassen.
LG Birgit

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