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Mittwoch, 24. Januar 2018

Jerseyreste-Teppich Tutorial


Vielen Dank für eure lieben Kommentare zu meinem Teppich von gestern! :)

Nachdem doch ein paar Fragen aufgetaucht sind, 
habe ich eine kurze Anleitung gemacht. 



Also, so ein Teppich ist wirklich keine Hexerei, es braucht nur ein bisschen Geduld, bis er fertig ist. 

Ich habe ausschließlich Jerseyreste verwendet, keine Webware, kein Sweat, keine Strickstoffe,...
aber auch nicht jeder Jerseyrest eignet sich für einen Teppich, 
auf dem Bild seht ihr z.B. ein breites Stück, das nur auf einer Seite bedruckt ist
und sich stark einrollt. 
Würde ich das nun der Breite nach zerschneiden und (meine Mama) verstricken, 
würde man am Ende hauptsächlich weißen Stoff sehen. Kann man natürlich absichtlich einsetzen, 
ich wollt es aber möglichst bunt. Bei solchen Motivstoffen muss man also im Fadenlauf zuschneiden.
Sehr kleine Stücke sind auch ungünstig, weil beim Teppich dann alle paar Zentimeter die Ecken 
herausstehen würden. Außerdem braucht man dann ewig beim Zusammennähen der Schnüre, 
bis man einen Knödel beisammen hat. 


Gut funktionieren dagegen alle einfärbigen Stoffe oder lange Streifen, 
wie sie sowieso schnell mal anfallen (gerade die Kanten sind ja oft sehr interessant bedruckt)
oder auch ausgemusterte Shirts. 


Bei der Breite kommt es auch ein bisschen auf die eigene Vorliebe an, 
meine Mama und ich haben einiges ausprobiert, unter 1cm zerreißen die Streifen schnell mal, 
der Teppich wird dann aber ganz dünn, also wer es so mag, muss ein bisschen sanfter stricken. 
Für uns war eine Breite von 1 - 1,5cm ideal, umso gleichmässiger ihr zuschneidet, 
umso gleichmässiger wird dann auch der Teppich. 
Meiner ist ein bisschen *hust* schief, das kommt daher, dass ich viele verschieden dicke Stoffe 
verwendet habe und beim Zuschneiden auch mal recht großzügig war. ;) 


Die Frage nach Rollschneider oder Schere ist jetzt auch nicht so einfach zu beantworten. 
Wenn sich ein Stoff sehr rollt und man Streifen für Streifen durchgehen und entrollen muss, 
geht es eh nur mit der Schere (ich verwende da nicht gerade meine beste Stoffschere), 
aber wenn ein Stoff sich nicht einrollt, kann man auch folgende Technik anwenden: 


Am Anfang kann man noch ein Lineal als Abstandsmesser zur Hilfe nehmen, 
aber das hat man so schnell im Gefühl, es ist eigentlich gar nicht notwendig. 
Und das geht dann auch mit dem Rollschneider problemlos. :) 

Hier entsteht übrigens eine Menge an Fusseldreck, wie ich es nenne. 
Nach einer Schneidesession am besten gleich die Umgebung absaugen, sonst hat man 
den Faserstaub schnell überall verteilt. 

Wenn man dann genug Streifen hat, kann man sie entweder mit der Hand zusammennähen
oder mit dem Zick-Zack Stich der Nähmaschine. 
Vernähen spare ich mir da, aber ich gehe schon 2 - 3x hin und her. 
Muss aber gar nicht so lange sein wie auf dem Bild, 5cm reichen völlig. 


Noch aufrollen und schon ist Teppichknödel Nr. 1 fertig! 


Und dann geht die Strickerei los. 
Da ich selber nicht stricken kann, macht das immer meine Mama für mich,
sie hat beim letzten Teppich 30 Maschen angeschlagen und mit Größe 6 gestrickt. 


Je nachdem wie bunt euer Teppich wird, könnte ihr jetzt sogar noch eure Garnreste aufbrauchen, 
ich nehme den Faden immer doppelt und schaue, dass ich recht eng vernähe, 
damit der Teppich auch strapazierfähig ist. 


Im letzten Schritt werden dann noch die Jerseyschnur-Reste vernäht, 
ich nutze das immer gleich, um von der Rückseite die Quadrate nochmal zusammenzunähen, 
doppelt hält bekanntlich besser. :D 


Und fertig ist er, euer Teppich. 
Beim allerersten Exemplar hat meine Mama an den Außenkanten rundherum noch eine Reihe gehäkelt, das mache ich aber nicht und sie inzwischen auch nicht mehr. 

Der allererste Teppich ist im Herbst 2016 entstanden und war inzwischen rund 10x in der 
Waschmaschine bei max. 60 Grad, das hat er problemlos ausgehalten. 
Allerdings war das auch der umhäkelte Teppich, 
der unumhäkelte wurde erst 3x gewaschen, fällt auch noch nicht auseinander. 

Es gibt also noch keine Langzeitstudie was die Haltbarkeit betrifft, 
mir sind bis jetzt noch keine Probleme untergekommen, 
wahrscheinlich kommt es auch darauf an, wie pfleglich er behandelt wird 
und wo er zum Einsatz kommt. 

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Ausprobieren, 
weitere Fragen natürlich wie immer per Mail oder in den Kommentaren! :)

Habt einen schönen Tag, ihr Lieben! 




Dienstag, 8. November 2016

Miniserie - Make your own fabric 2 - der Hintergrund


So meine Lieben, wie ist es euch gestern mit euren Aufgaben gegangen?
Wahrscheinlich war der schwierigste Punkt, einen Arbeitsplatz zu finden, oder? :D

Wer jetzt ganz verwirrt ist und nicht weiß, wovon ich eigentlich rede:
Wir designen uns diese Woche unseren eigenen Stoff
und gestern ging es um die Materialliste inklusive kleiner Hausaufgabe. 

Heute geht es endlich an die Farben, denn wir haben jetzt nunmal einen weißen Stoff, 
der sich dringend nach einem neuen, aufregenden Leben sehnt. 

Am Freitag wollen wir unseren Stoff ja Schicht für Schicht zu einem Meisterwerk machen,  
dafür brauchen wir aber erstmal eine gute Basis,
sozusagen einen Ausgangspunkt und den schaffen wir heute! 

Wie schon gestern erwähnt, ist der Fashion Spray eines meiner liebsten Produkte, 
besonders wenn es darum geht, überhaupt anzufangen, denn mit ihm bekommt man einen Stoff 
sehr schnell und einfach voll Farbe und kann nicht viel falsch machen. 

Zu Beginn nutzen wir den Spray mal so wie er ist: als Sprayflasche. 

Ich habe hier nur zwei Farben und wie ihr sehen könnt, reichen schon diese zwei aus,
um tolle Übergänge zu machen. Auf der einen Seite passiert das ganz automatisch, 
nämlich dort, wo die Farben ineinander laufen, ihr könnt ruhig auch übereinander sprayen!

Probiert aber auch noch aus, eure Spraydüsen zu vertauschen, ich habe auf meinem Beispiel
die blaue Düse in den grünen Spray getan, das Ergebnis seht ihr am unteren Bild: 


Wechselt ruhig einige Male hin und her, ihr erhaltet dadurch wirklich tolle Farbvariationen, 
außerdem müsst ihr sowieso öfter über jeden Bereich gehen, mit nur einem Sprühstoß deckt die Farbe
noch nicht ausreichend, außer ihr mögt es blass und dezent. 

Tipp 1: Bitte nicht z.B. schwarz mit gelb mischen, das Gelb wird dadurch recht schnell 'schmutzig', 
sondern ähnliche Farben, bzw. solche, die man sowieso gut mischen kann. 

Ihr könnt mit dem Fashion Spray ganze Stoffe füllen oder auch nur einzelne Bereiche, 
haltet ihr die Flasche nahe an den Stoff, entsteht ein anderes Muster, als wenn ihr aus einem größeren Abstand sprayt, aber das werdet ihr eh ganz schnell entdecken. :D



Montag, 7. November 2016

Miniserie - Make your own fabric 1 - das Material


Ihr habt ganz bestimmt schon die geniale Aktion von Dorthe: DIY gegen den Novemberblues entdeckt, letztes Jahr war sie schon sehr erfolgreich, deswegen geht sie heuer in die zweite Runde
und ich habe eine irre Freude damit, dass ich am kommende Freitag auch einen Beitrag leisten darf!

Die Entscheidung war gar nicht einfach, was ich zeigen möchte,
es gibt so viele Themen, die mir im Moment am Herzen liegen,
Foundation Paper Piecing natürlich, aber auch Digi-Scrapbooking, Upcycling
und ganz intensiv beschäftige ich mich gerade wieder mal mit Stoffdesign / Mixed Media auf Stoff.

Ich hoffe, da draußen gibt es noch eine Menge Gleichgesinnte,
die auch gerne mal einen ganz eigenen, individuellen Stoff gestalten möchten
und vielleicht nur nicht wissen, wie und wo sie anfangen sollen.

Meine kleine Miniserie soll euch dabei helfen.  



Jeden Tag werde ich euch einen weiteren Teil zeigen,
und dabei lernt ihr Schritt für Schritt, wie ihr euren eigenen Stoff entwickeln könnt
und am Freitag, meinem Tag bei DIY gegen den Novemberblues,
zeige ich euch dann als kleiner Höhepunkt, wie ihr einen richtig verrückten,
Mixed Media Stoff designen könnt, den es ganz bestimmt kein zweites Mal gibt!

Und so sieht unser Fahrplan aus:
 

Dienstag, 25. Oktober 2016

Tutorial: Mixed Media Heftcover


Vielen Dank für eure lieben Kommentare zu meinen Stoffen, 
ich bin fleißig am Planen und Vorbereiten einer Anleitung. :) 

Heute habe ich allerdings auch ein Tutorial im Gepäck, 
Claudia, von jula - Puppenkleidung hat auf Instagram mein Berlin Reisetagebuchcover gesehen 
und wollte auch gerne so eines als Auftragsbüchlein haben, 
für mich die perfekte Gelegenheit, alle Schritte mitzufotografieren:  




Ich habe euch hier eine Materialliste zusammengestellt, 
ich sehe sie aber nur als Empfehlung, wie und womit man anfangen kann
ihr solltet sie aber an eure Vorlieben anpassen, verwendet einfach was ihr schon habt, 
bevor ihr eine große Shoppingtour macht. 

Besonders Schablonen und Stempel kann man aus vielen Materialien selber herstellen 
und gerade vermeintlicher Abfall entpuppt sich oft als richtiger Schatz. 


Freitag, 8. April 2016

Paper Piecing - Gesammelte Anleitungen und Tipps



Heute also endlich wie versprochen:



Begriffserklärung

Zuerst noch eine kurze Begriffserklärung, weil mich das am Anfang auch immer verwirrt hat:

"Foundation Paper Piecing"

Das ist die Version, der ich mich zur Zeit verschrieben habe, also das Nähen von Stoff auf eine Vorlage aus Papier.

"English Paper Piecing"

hier wird um eine Schablone, z.B. einem Hexagon, ein Stück Stoff geklappt und von Hand genäht.

Wenn ich jedoch von Paper Piecing oder FPP schreibe, dann meine ich immer die erste Technik.
Als ich letzten Herbst zum ersten Mal das PP ausprobieren wollte und nach Anleitungen gesucht habe,
war mir eigentlich relativ schnell klar: dafür bin ich zu blöd.
Und habe es nach der zweiten Anleitung gleich wieder ad acta gelegt.

Tutorials

Anfang 2016 bin ich dann via Pinterest über ein Tutorial auf Deutsch gestolpert:


Und plötzlich hat es Klick gemacht!
Inzwischen gibt es noch andere verständliche Anleitungen, mit denen man schon mal ganz gut
die ersten Schritte üben kann. Z.B. diese zwei sehr guten Fototutorials:


oder


Doch dann ist da ja noch die Sache mit den Rundungen...

eine runde Sache

Es gibt einige Vorlagen, wie z.B. bei meinem Peace Pattern, da braucht man sowohl Paper Piecing Kenntnisse, sollte aber auch wissen,
wie man einen Kreis, bzw. Viertelkreis zusammenfügt. Dafür findet ihr hier eine Anleitung:



Und wenn dann das kleine Kunstwerk fertig ist?

Fertig, was nun?

Ich stehe zur Zeit auf Miniquilts, die ich bei uns im Stiegenhaus aufgehängt habe. Man kann aber auch einen Tischläufer,
einen Polster oder eine ganze Decke daraus machen. Genauso könnt ihr z.B. eine Tasche damit aufhübschen,
mit der Zeit findet man immer mehr Möglichkeiten.
Egal wofür ihr euch entscheidet, ihr braucht meistens eine Verstärkung oder Füllung.

Dazu findet ihr hier viele Informationen:

Auch bei der Rückseite müsst ihr euch schon wieder entscheiden...
Richtig kuschelig wird eine große Decke mit Fleece,
ich mag auch Webware sehr gerne, dann ist sie nicht so schwer,
Teddyplüsch eignet sich für Babydecken.

Oder warum eigentlich nicht mal eine Picknickdecke daraus machen?
Da würde ich dann einen wasserabweisenden Stoff empfehlen.

Einen kleinen Tipp zum Thema Rückseite bei einem Miniquilt findet ihr weiter unten.

das Binding

Vorher aber noch zum Thema Binding, also wie fasse ich meinen Quilt nun ein?

Da habe ich schon einige verschiedene Arten ausprobiert,
diese hier bleibt allerdings meine Lieblingsmethode (auf Englisch):



Jetzt kommen wir noch zu einem Punkt, da werden sich wahrscheinlich
die Geister scheiden...dem Material, das man braucht.

das Material

Also, für FPP braucht ihr mal:

eine Nähmaschine

Ich stelle die Stichlänge auf 1,6mm ein.

Nadeln

ich verwende zur Zeit eine 80er.

Garn

Beim Garn verwende ich mein ganz normales Gütermann-Garn

Papier

Da muss jeder wohl erst sein individuelles Lieblingsprodukt finden ;)

Denn es bringt nicht viel, wenn man irgendwelche Papiersorten empfiehlt,
die man dann erst bestellen muss oder vielleicht gar nicht bekommt,
deswegen beschränke ich mich auf 3 Arten, die ich ausprobiert habe:

1. Krepppapier

Das hat echt nicht schlecht funktioniert, ich habe es sehr gründlich glatt gebügelt vor dem Verwenden,
es war super zum Abreißen, hat allerdings den Nachteil, dass mein Drucker nicht darauf drucken kann
und ich die Vorlage erst übertragen muss.


2. Seidenpapier

Das war mir zu dünn, einmal musste ich ein Stück auftrennen, da ist mir gleich ein ordentliches
Teil eingerissen und auch sonst war das eher nicht so erfolgreich.


3. Ganz normales Druckerpapier

Darauf komme ich dann doch immer wieder zurück, es ist eigentlich immer verfügbar, man kann seine Vorlage ausdrucken und einzig beim Abreißen sind die kleinen Teile manchmal mühsam,

da komme ich aber gleich zum nächsten Tipp,
vorher aber noch ein paar Ergänzungen von meinen Leserinnen:

4. Leichteres Druckerpapier

schlägt die Stöckeline vor,
und zwar statt einem 'normalen' 80er, ein 70g/m2


5. Backpapier / Butterbrotpapier 

hat Babsi von rund und eckig schon verwendet,
kann man zwar auch nicht bedrucken, allerdings sehr gut abreißen.


Danke ihr Lieben, für eure Inputs!

Tipp: das Falzbein

Ich persönlich würde ohne Falzbein nicht mehr auskommen, es ist ein einfaches,
aber geniales Werkzeug. Und so sehen Falzbeine aus, meine sind aus Knochen,
es gibt sie aber auch in anderen Ausführungen:


Ich verwende diese Falzbeine bei zwei Arbeitsschritten, zuerst bereite ich mir
die Vorlagen so vor, dass ich sie später leichter umknicken und abreißen kann,
ritze also entlang der Verbindungslinien entlang.

Dazu verwende ich auch kein Lineal, sondern fahre die Linien einfach
wie mit einem Bleistift nach. Bei den Außenlinien ist das nicht notwendig.


Ich finde das recht praktisch, es muss aber nicht unbedingt sein.


Beim zweiten Schritt finde ich das Falzbein allerdings unverzichtbar,
hier seht ihr, wie meine Stoffe nach dem Zusammennähen aussehen:


Zwischen Hellorange und den Punkten habe ich das Falzbein verwendet,
zwischen den Punkten und den Blumen noch nicht.


Und hinterher, ich hoffe, man erkennt es:


Flach wie eine Flunder, so soll es sein.

Dazu müsst ihr einfach mit ein bisschen Druck mit der schrägen Kante des Falzbeins
entlang der Stoffkanten streichen.


Es geht auch mit dem Fingernagel, mit dem Falzbein geht es aber besser.
Noch eine andere Möglichkeit wäre, mit einem Bügeleisen oder Minibügeleisen zu arbeiten,
das man am besten direkt neben dem Arbeitsplatz angesteckt hat.
Aber bitte aufpassen, dass ihr euch nicht verbrennt!


Meiner Meinung nach ein wichtiger Arbeitsschritt, den ich nicht auslassen würde.

Gut, das war jetzt ja schon recht viel an Information, an Material braucht ihr ansonsten
nur Dinge, die sicher jeder zu Hause hat, wie Schere oder eine Nähnadel.

Jetzt komme ich auch schon (haha) zum letzten Punkt:


Wie hänge ich meinen wunderschönen Miniquilt nun auf?

Ich nähe bei allen Miniquilts, selbst wenn ich sie später vielleicht gar nicht
aufhängen möchte, solche Dreiecke ein:


Das sind einfach gefaltene Quadrate, die in den beiden oberen Ecken mit eingenäht werden.

So kann ich später Holzstäbe in der richtigen Länge zum Aufhängen verwenden
und der Quilt hängt nicht durch. Umso größer und weniger fest die Einlage ist,
umso größere Eckerln werden benötigt, meine Quilts sind mit einem recht festen
Vlies verstärkt, daher reichen kleinere Eckerln.

Auch mein Schmetterling hat hinten die Dreiecke, dann hat sich aber doch eine
andere Aufhängemöglichkeit geboten, der Fantasie sind auch hier keine Grenzen gesetzt
Hauptsache euch gefällt es!



Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen Lust auf Paper Piecing machen,
falls ja, könnt ihr eure Werke hier bei Monis Paper Piecing Linkparty verlinken:



Wenn noch Fragen offen sind, könnt ihr mir gerne schreiben
bzw. wenn euch noch ergänzende Dinge einfallen: immer heraus damit! :)




Verlinkt bei:
Create in Austria



Dienstag, 24. November 2015

Tutorial: Jerseyloop mit Bommelborte


Noch ein Loop Tutorial?

Braucht eigentlich kein Mensch, oder?

Doch als mich letztens eine Workshopteilnehmerin gefragt hat,
 wie ich das mit der Bommelborte bei Jerseyloops mache
und wir dann gemeinsam nach einer Anleitung gesucht 
und eigentlich nichts Passendes gefunden haben, 
 dachte ich mir, ich fotografiere einfach mal mit, wenn ich einen Loop nähe.

Und hier ist jetzt also das noch ein Loop Tutorial
und erklärt, wie wir in einem Workshop einen Loop nähen würden:  


Zuerst geht es an die Planung, 
für einen Kinderloop finde ich eine durchschnittliche Länge von 110cm
und 22cm (plus NZG = also 24cm) Höhe passend,
er soll aus 5 verschiedenen Stoffen bestehen, 
damit er auch schön bunt wird.

Wir nehmen nun die 110cm durch 5,
was... *tipptipptipp* ...laut Taschenrechner 22cm ergibt.
Nahtzugabe dazu und schon wissen wir,
dass wir ein Quadrat brauchen werden.
Na sowas! 

Insgesamt brauchen wir für unseren Loop also 2 x 5 Quadrate.

Dann dürfen wir mal unser Stofflager durchforsten, 
vergesst nicht auf die Restekiste, das ist die perfekte Gelegenheit!  
Wie wir alle wissen, kann dieser Prozess manchmal länger dauern
als die ganze Näharbeit danach...  ;) 

Auf meinem Foto habe ich 6 Stoffe ausgewählt, 
denn von den lila Punkten wird es nur noch für eine Seite reichen, 
man könnte jetzt genauso nur 2 verschiedene Stoffe auswählen
oder 10, dann wird der Loop noch bunter. 

Ihr habt nun mehrere Möglichkeiten, 
entweder zeichnet ihr euch eine Schablone mit euren Loopmaßen, 
also 24cm x 24cm auf Papier oder Plastik, 
oder ihr verwendet gleich einen eurer Stoffe als Vorlage. 

Ich habe hier diesen wunderschönen Interlock, 
der sich nicht rollt oder verzieht und nur auf der Vorderseite bedruckt ist, 
sich daher perfekt als Vorlage eignet. 

Am besten verwendet ihr einen Stift, der beim Waschen wieder verschwindet, 
einen sogenannten Markierstift. 

Ausschneiden: 

Unsere Herzen dienen uns jetzt als perfekte Schablone,
wir brauchen beim Zuschneiden der anderen Stoffe nichts mehr feststecken
und sparen uns so ein bisschen Zeit, die wir später in etwas anderes investieren können.

Nun könnt ihr alle Quadrate zuschneiden,
doch STOP! nicht so voreilig meine Damen (und ähm, Herren?)!
Ich persönlich mag es nämlich nicht, wenn alle Nähte genau aufeinandertreffen,
sondern möchte sie um ein paar Zentimeter versetzt haben...

...daher gebe ich bei einigen Stoffen zwischen 1 - 3cm dazu....

... und bei anderen nehme ich 1 - 3cm weniger. 

Dazu müsst ihr nur eure Vorlage nehmen und oben, unten und eine Seite zuschneiden 
und dann mit dem Stoff ein paar Zentimeter rutschen. 
Schon könnt ihr wieder einen geraden Schnitt machen. 

Falls ihr eine Papierschablone gemacht habt,
müsst ihr diese nur umknicken.

Ihr habt jetzt 10 Stoffstücke, von denen einige ein bisschen länger sind, 
andere wieder ein wenig kürzer. 
Diese müsst ihr nun aufteilen, 
und zwar so, dass ihr auf eine halbwegs ausgeglichene Länge kommt,
wenn ihr die Teile dann aneinander genäht habt.

Ich nähe meine Loops gerne mit außenliegenden Overlooknähten, 
dazu verwende ich auch gerne passendes Garn in verschiedenen Farben,
geht aber natürlich auch einfärbig. 
Selbstverständlich könnt ihr die Nähte auch innen machen,

wir allerdings stecken uns jetzt mal alle Teile links auf links... 

...schauen, ob die Längen beider Teile halbwegs gleich sind...

...und nähen sie dann aneinander. 

Was meint ihr?
Der Stoff war vorhin bei meiner Auswahl nicht dabei?

Naja, es könnte sein, dass vom Herzerlstoff doch nicht mehr genug für beide Seiten über war...
*hüstel*

Zum nächsten Schritt... 

Ihr müsst euch nun überlegen, wo ihr eure Bommeln haben möchtet, 
wie ihr sehen könnt, habe ich Stoffe dabei, die ein Motiv haben, wie z.B. die Racoons. 

Entweder könnt ihr euch die Bommelborte oben einnähen
oder unten (was meistens bevorzugt wird) 
oder wenn ihr ganz mutig seid, gegengleich? 

Wenn ihr euch dann entschieden habt, 
bei mir werden zukünftig die süßen Racoons auf Bommeln ihres Weges gehen...

... legt ihr rund 5mm vom Rand entfernt die Bommelborte auf,
die zweite Stoffbahn darauf...

...und steckt alle drei Lagen fest. 

Mit unseren zarten Mädchenhänden lässt sich das auch ganz gut erfühlen.

Ein kurzer Zwischenwurf:

Mir persönlich gefällt diese Seite der Overlocknaht:

besser als diese:

deswegen klappe ich alle Nähte so um, dass man nur die 'schönere' Seite sehen kann.

Wenn wir mit dem Stecken fertig sind, 
schauen wir mal, wie lange denn unser Loop nun tatsächlich ist. 

Ups, da ist doch ein ordentlicher Abstand entstanden. 
Ist das nun ein Problem?

Nö!

Jetzt kommt mein kleiner Trick, 
warum sich nachher beim Nähen mit der Maschine nichts verzieht:
das Heften! 

Ich weiß, dass das Heften etwas aus der Mode gekommen ist, 
es zahlt sich aber wirklich aus, vertraut mir! :D

Nehmt dazu wenn möglich einen dicken Heftfaden,
er muss uns die Bommelborte wirklich festhalten,
sonst bringt die Zusatzarbeit am Ende gar nichts. 

So sollte das nun aussehen:

Jetzt wird nicht auf der Overlock genäht, 
sondern mit der normalen Nähmaschine, 
ich verwende folgende Einstellungen:

Testet es am besten auf einem Stücken Reststoff!
Und jetzt kommt der Schritt, der mich früher oft in den Wahnsinn getrieben hat:
das Einnähen der Bommelborte!

Immer ist irgendwas verrutscht oder der Stoff hat sich in Falten gelegt.
Ohne mindestens Teilabschnitte wieder auftrennen zu müssen,
ist es nie gegangen.

Wir haben aber brav geheftet und da verrutscht jetzt nichts mehr!

Näht nun ganz genau auf der Heftnaht: 

Seht ihr, wie sich auf der linken Seite die Bommeln ein bisschen schoppen?
Einfach, wenn das passiert, Füßchen in die Höh' und den Stoff richten.


Das ging doch schnell und schmerzlos, oder?

Dann drehen wir schnell unseren Loop und schauen nach, 
ob wir die Bommelborte eh gut erwischt haben.

Bei mir ist es diesmal tatsächlich perfekt geworden, 
bei meinem letzten Loop musste ich allerdings an zwei Stellen
nochmal ein bisschen nachnähen, auch kein Beinbruch. 

Die Heftnaht könnt ihr ruhig im Stoff lassen, 
beim Entfernen würdet ihr euch sonst die Naht teilweise wieder aufreißen. 

Jetzt biegen wir schon in die Zielgerade ein...

Noch die zweite Seite vom Loop rechts auf rechts stecken und mit der Overlock nähen, 
bitte hier darauf achten, dass ihr die Quernähte wieder in die richtige 'Richtung' steckt
und ihr den Stoff nicht verzieht. 

Wenn auf der anderen Seite 2cm zwischen zwei Nähten lag, 
wäre es ungünstig, wenn es nun 5cm wären. ;) 

Schnipp-schnapp - weg mit dem überstehenden Stoff. 

Beide Seiten sind nun zusammen genäht. 

Den Loop wenden.

Ausformen und Bügeln.

Hey! Bügeln hab ich gesagt! 

Was? Hast du schon davor?
Na gut, aber schaden würde es nicht, ich seh da noch ein paar Falten!

Jetzt müssen wir unseren Loop noch schließen,
ihr kennt bestimmt die klassische Technik mit Wendeöffnung?

Gut. Die Arbeit sparen wir uns mal, wir haben schließlich überall
außenliegende Nähte, da schadet es bei der letzten Naht auch nicht...

Damit das aber gut klappt, müssen die letzten Bommeln nun allerdings weichen,
bitte vorsichtig abschneiden.  

Und nun die Enden aufeinander stecken, 
hier gibt es ja keine 'linke' oder 'rechte' Seite mehr, 
also habt ihr die Qual der Wahl. 

Eigentlich haben wir jetzt nur noch diese letzte, einfach Naht vor uns, 
doch die macht sehr gerne Probleme, weil die Overlock gerne mal zickt, 
wenn der gnädigen Damen am Anfang zu viele Lagen präsentiert werden.

Da ist nun eine List gefragt, 
und zwar fangen wir in der Mitte der Naht an zu nähen.


Dazu schiebt ihr den Stoff ungefähr bei der Hälfte der Länge von der Seite unter die Maschine, 
vielleicht nehmt ihr eine Pinzette zu Hilfe, damit sie schön unter den Nadeln liegt.

Näht die Naht nun bis zum Ende, 
dann klappt euer Overlockmesser weg
und startet wieder von der Hälfte, allerdings in die andere Richtung!

Hier sollten sich die Nähte ein wenig überlappen, 
deswegen habt ihr auch das Messer weggeklappt, 
damit ihr euch die schöne Naht nicht noch aufschneidet. 
Allerdings könnt ihr, sobald ihr die andere Naht hinter euch gelassen habt, 
das Messer wieder herausklappen 
(bei meiner Maschine geht das, ich hoffe, bei euren auch!). 
und nun bis zum Ende nähen. 

Ich würde nun empfehlen, die Overlockfäden zu vernähen
und dann seid ihr schon...

... fertig!!! :) 

Viel Spaß beim Nachnähen! :)


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