Mittwoch, 12. September 2018

Madagaskar Reisetipp #4: Nationalparks





Die große Vielzahl an endmischen Tieren und Pflanzen sind ganz oft der Grund, 
warum überhaupt eine Reise nach Madagaskar in Angriff genommen wird. 

Jetzt ist es tatsächlich so, dass einem in manchen Gegenden außergewöhnliche Tiere
einfach so über den Weg laufen können, Chamäleons z.B. überqueren ganz gerne mal die 
Straße und beim Frühstück auf der Hotelterrasse kann man neugierigen Besuch von einem wilden Lemuren bekommen oder hübsche Vögel füttern. 
Das ist dann allerdings Glücksache.
Die zahlreichen scheueren und perfekt getarnten Tiere entdeckt man so nicht. 

Die gute Nachricht:

Es gibt inzwischen eine Vielzahl an tollen Nationalparks in Madagaskar, 
jeder kann hier einen oder mehrere für seine Bedürfnisse und Wünsche passenden aussuchen.

Die schlechte Nachricht:

Man kann in einem Blogpost definitiv nicht alle abdecken... 
ich werde trotzdem versuchen, euch eine kleine Übersicht zu geben.

Ein paar allgemeine Infos: 



- Es gibt 47 Nationalparks / Schutzreservate / Schutzgebiete über ganz Madagaskar verstreut, 
manche gut erreichbar, 
einige, z.B. in der Regenzeit, von der Außenwelt abgeschnitten. 

- Es gibt NPs, die man an nur einem Tag besuchen kann, 
einige liegen so abgelegen, dass inklusive An- und Abreise mindestens eine 
Woche eingeplant werden sollte. 
Der Masoala NP kann derzeit nur mit dem Flugzeug 
oder per Boot erreicht werden, fordert den Besuchern einiges ab, 
aber nirgendwo kann man so ursprünglichen Dschungel erleben wie hier.

- In den Nationalparks kann man sich nur zu Fuß fortbewegen, 
es gibt meistens Wanderwege, allerdings ist für manche eine sehr gute Kondition erforderlich. 

- Der Eintritt ist für Einheimische und Touristen verschieden
und hängt auch von der Kategorie des NPs ab, aktuell liegen die Preise zwischen rund 
18€ und 12€ für Erwachsene pro Tag. 

- Guides sind verpflichtend, meistens beim Eingang zu buchen und immer in bar zu bezahlen. 
Deutsch sprechende Guides sind relativ selten, Englisch ist schon einfacher, 
aber auch hier kann es sein, dass man auf 'seinen' Guide ein bisschen warten muss. 

- Es gibt auch Meeresschutzgebiete auf und rund um einige Inseln.


Der Besuch der Nationalparks stand bei uns nicht ganz oben auf der Prioriätenliste, 
wir hatten drei im Auge, davon war einer aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse in unserem Zeitplan nicht machbar und einen weiteren haben wir zugunsten von mehr Meerzeit geskippt. 

Stattdessen waren wir auf Nosy be im

Lemuria Land


 ein Naturreservat, 
das uns postiv überrascht hat. 

Mit einem Guide wird man durch den sehr zooartigen Park geführt, 
Highlight ist natürlich die Fütterung der Lemuren, aber auch die Ylang-Ylang Fabrik ist 
interessant und man erfährt sehr kompakt und unkompliziert eine Menge über die Tiere und Pflanzen.


Ideal ist der Ausflug für Familien mit Kindern oder Touristen, die einen eher 
unstrapaziösen Einblick in die Tierwelt bekommen wollen. 

Ein zum Lemuria Land zugehöriges Schutzgebiet liegt auf der

Insel Antsoha


ein unglaublich schöner Flecken Erde, der nur mit dem Boot erreichbar ist
(rund 1,5h Fahrtzeit von Nosy Be). 

Wir waren eher zufällig in der Nähe der Insel und total begeistert. 
Man bezahlt rund 4 Euro und wird dafür durch die (winzige) Insel geführt, 
wilde Lemuren inklusive - 
Streicheln darf man sie nur, wenn man dazu von den Guides aufgefordert wird. 


Wir waren zuerst skeptisch, aber die Lemuren haben die Streicheleinheiten richtig genossen. 
Natürlich sind sie auf der Insel schon an Touristen gewöhnt, man sollte auf keinen Fall 
wilde Lemuren, die immer wieder betteln kommen können, streicheln und auch nie ein Tier
festhalten, das kann böse Folgen haben, weil sich die Tiere dann wehren.


Auf Nosy Antsoha gibt es dann noch einen Traumstrand, bei dem sich die Wellen von zwei Seiten brechen und wo man auf einer kleinen Sandbank ewig weit aufs Meer hinausgehen kann. 


Auf der Insel leben 4 Personen und zumindest zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dort nur eine Übernachtungsmöglichkeit im Love-Room für zwei Personen. 


Einen sehr gut erreichbaren Nationalpark findet man in 

Andasibe


Er ist nur wenige Stunden Fahrtzeit von Tana entfernt und kann sogar als Tagesausflug gemacht werden (wobei ich persönlich das dann ein bisschen stressig finden würde), bzw. als Zwischenstopp in den Osten, wie wir das gemacht haben. 

Man kann zwischen verschiedenen Längen und Schwierigkeitsstufen wählen, 
besonders beliebt sind die Nachtwanderungen, da es viele nachtaktive Tiere gibt. 

Am besten ist es schon vorab zu klären, wo der Schwerpunkt der Wanderung liegen soll, 
damit sich die Guides darauf einstellen können.
Wenn man z.B. hauptsächlich Insekten sehen möchte, muss man anders vorgehen, 
als wenn man sich für Vögel interessiert. 

Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unserer Reise schon so viel gesehen und erlebt, 
dass wir nicht mehr so schnell zu begeistern waren, trotzdem fanden wir gerade die Pflanzenwelt und das Urwald-Feeling sehr faszinierend. 
Unser Guide war auch richtig toll, wusste auf jede Frage meiner Schwiegermutter eine Antwort und
den Babylemuren hätten wir am liebsten gar nicht mehr aus den Augen gelassen. 


Trotzdem... meiner Meinung nach ist Andasibe schon sehr touristisch, besonders bei den Unterkünften geht es schon recht hektisch zu, so gar nicht madagassisch und 
wenn man schon andere Nationalparks gesehen hat, kann man ihn eigentlich auslassen. 

*****

Welche Nationalparks gelten nun als die schönsten Madagaskars? 


1. Tsingy de Bemaraha

liegt westlich, sehr schwer erreichbar, aber unglaublich faszinierend. 
Man möchte es nicht glauben, aber in den lebensfeindlich aussehenden Kalksteinspitzen leben eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen. 

2. Isalo 

ist wohl einer der beliebtesten NPs Madagaskars, da leicht erreichbar und 
gerade die vielen natürlichen Pools, in denen man baden kann, sind eine große Attraktion. 

Selbstverständlich findet man auch hier viele verschiedene Tiere, besonders Vögel und Insekten, 
aber auch Lemuren, dazu gibt es gut ausgebaute Wanderwege. 

3. Ranomafana 

Die Heimat des goldenen Bambuslemur zieht viele Besucher an, 
dieser Nationalpark ist UNESCO-Weltnaturerbe und ebenfalls gut erreichbar. 

Besonders die heißen Quellen und Wasserfälle zeichnen diesen Ort aus, 
man kann zwischen einfachen Wanderungen von 3 Stunden bis zu tagelangen Touren wählen. 
Definitiv einen Besuch wert! 



Ich kann euch jedenfalls nur ans Herz legen - egal aus welchem Grund es euch nach Madagaskar verschlagen hat - mindestens einen Nationalpark in eure Reise einzubauen, 
die Eintrittspreise ermöglichen die Erhaltung und den Ausbau der Gebiete 
und man bekommt für sein Geld eine wirklich einzigartige Naturvielfalt. 

*****

Um die Inselwelten rund um Madagskar und welche Möglichkeiten sich da bieten, 
geht es dann im nächsten Teil meiner Reisetipps. 

Hier findet ihr die ersten 3 Teile: 



*****

Coming soon: Reisetipp #5: Trauminseln 



3 Kommentare :

K didit hat gesagt…

danke für die einblicke in die heimat deines mannes. so vielfältig und mir wird klar, wie wenig ich eigentlich so weiß von der welt....
lg kathrin

kristina hat gesagt…

Nachdem die letzten posts ja einem eher ein wenig "angst" gemacht haben, kommt man jetzt wieder ins träumen....
Lg kristina

Anonym hat gesagt…

Your way of describing everything in this piece of writing is in fact good, every one can easily be aware
of it, Thanks a lot.

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